Rote Karte für den Videoschiedsrichter

Rote Karte für den Videoschiedsrichter VAR

Lasst unseren Fußball leben!

Alle wollten mehr Gerechtigkeit im Fußball. Gibt es überhaupt Gerechtigkeit im Fußball? Heißt es nicht schon immer, dass sich am Ende alles ausgleichen wird? Trotzdem wurde nach langer Diskussion der Videoschiedsrichter eingeführt. Was haben wir echten Fans nach einer Bundesligasaison, einer Weltmeisterschaft bis heute davon und wie sind die Aussichten für die Zukunft? Wer profitiert und wer leidet unter der Maßnahme? Nehmen wir das hier mal aus Sicht der echten Fans, die regelmäßig das Stadion besuchen und an einem Beispiel unter die Lupe.

Elfmeter ist, wenn der Schiri pfeift. Rote Karte ist, wenn der Schiri pfeift. Tor ist, wenn der Schiri pfeift. Und wenn der Schiri zur Halbzeit pfeift gibt es keine Elfmeter mehr, dann ist erstmal Pause und eine kurze Erholungsphase ist angesagt. Wir gehen ans Bäumchen und holen uns ein frisch gezapftes Pils und wollen zwischendurch nicht wegen Wildpinkelei verhaftet werden. Aber das steht in einer anderen Geschichte. Wenn der Schiri zur Mittellinie zeigt, dann ist ein Tor gefallen und wir Fans können ausgelassen Jubel. Zeigt der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt, dann gibt es Elfmeter und man bangt als Fan, von diesem Augenblick an mit dem Schützen. Das sind, … Moment waren Momente, die mich als Fan bis zum Auftakt der Saison 2017/18 45 Jahre lang in der Bundesliga begeistert haben. Dann kam der Videoschiedsrichter, weiter hier genannt VAR, der uns Fans Stück für Stück diese emotionalen Augenblicke zerstört, nein zertrümmert hat.

Normalerweise flippst Du doch bei jedem Tor aus!

Mein Glauben an den Fußball mit VAR ist im April 2018 endgültig gebrochen worden. Meine Frau schaut mich mit großen Augen an und fragt mich beim Spiel HSV-Schalke warum ich nicht jubeln würde, als das 0:1 durch Naldo gefallen war: „Normalerweise flippst Du doch bei jedem Tor aus“? Die Angst davor, der VAR könnte sich einschalten war einfach zu groß, denn Naldo hatte den Ball halb mit dem Kopf und halb mit der Hand in HSV-Tor befördert. Außerdem fiel das Tor aus abseitsverdächtiger Position. Für mich der endgültige Beweis dafür, dass der VAR das zerstört, was die wahren Fans lieben. Nämlich die spontane Freude am Augenblick zu genießen. Der VAR hatte komplett meine Emotionen und meine Freude am Spiel zerstört. Ein paar Wochen später habe ich sogar davon gehört, dass ein Schiedsrichter die Spieler zurück aus der Halbzeitpause geholt hat, um nachträglich einen Elfmeter durchzuführen. Unglaublich!

VAR zum Casper im Bundesligatheater

Dann startet die neue Saison, nach einer WM des Grottenfußballs, entschieden durch Standards, aber mit riesen Vorfreude auf die neue Saison. Und gleich am ersten Spieltag entwickelt sich der VAR zum Casper im Bundesligatheater. Wenn es für den Fan nicht so traurig und teuer wäre, dann könnte ich sogar darüber lachen. Am Freitag wird eine Schwalbe nicht behandelt und entscheidet das Eröffnungsspiel. In meinem Livespiel am Samstag wird dank VAR eine rote Karte zur gelben Karte, eine gelbe zur roten Karte und entscheidet damit das Spiel. Ein bis dahin spannendes Fußballspiel ernüchtert mich nach diesen Momenten, trotz zwei Pils total in meinem Fußballherz. Die ganze Saison ist im Arsch! Meine beiden Jahreskarten für 1420 Euro + CL Kosten würde ich am liebsten direkt wieder eintauschen. Nicht weil Schalke verloren hat, versteht mich nicht falsch. Der spannende Spielfluss in der finalen Phase des Spiels wurde wieder durch eine Farce zerstört. Und das zum alles über Allem geliebten Bundesligastart!

Worum es einem wahren Fußballfan eigentlich geht

Ich will hier gar nicht noch weitere Fehlentscheidungen des Videoschiedsrichters aufführen. Ich möchte dem DFB und den Medien versuchen die Augen zu öffnen worum es einem wahren Fußballfan eigentlich geht. Der Augenblick der spontanen Freude, das Salz in der Suppe eines echten Fußballfans im Stadion muss erhalten bleiben. Der VAR in dieser Form kann das aber nicht erfüllen! Daran kann ich mich als Fußball liebender Mensch nicht gewöhnen weil es sich falsch anfühlt. Das ist nicht mehr mein Fußball.

Wem nutzt der VAR? Vielleicht kann der DFB statistisch mehr Gerechtigkeit vorweisen, die am Ende den großen Vereinen mehr nutzen bzw. Geld bringen wird, aber das nur auf Kosten der wahren Fans und für einen Meisterschaftsvorsprung von bald 38 Punkten. Wo führt das am Ende hin? Was sind das für Leute die über den VAR entschieden haben? Haben diese Leute jemals im Stehplatzbereich gestanden und mit Ihrem Team mitgefiebert? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Das sind die Leute, die auch den großen Tennisball beim Hallenfußball eingeführt haben. Jedenfalls sind es keine echten Fußballer. Genauso wenig wie die meisten Schiedsrichter in der Bundesliga niemals Fußball gespielt haben. Ein echter Fußballer erkennt im Vorbeigehen zum Bierstand aus der Stehplatzkurve, hinter der Leichtathletiklaufbahn, aus der letzten Reihe, dass Ribery nach seinem zweiten Haken zum Köpper in den Strafraum ansetzt. Wir brauchen Schiedsrichter mit Straßenfußballerfahrung und keine verdrehten Regeln mit Videounterstützung, die aus einem Keller in Köln geleitet wird und zusätzlich die Schiris verwirrt!

Elfmeter ist, wenn der Schiri pfeift!

Wir brauchen nicht mehr Gerechtigkeit, die am Ende keine Gerechtigkeit ist, nur andere Diskussionen auslöst und uns die emotionalen Highlights vernichtet. Elfmeter ist, wenn der Schiri pfeift! Basta! Und das Regelwerk sollte vom Profifußball bis in die Kreisliga im groben Rahmen beibehalten werden.

Ein echter Fan mit 45 Jahren Bundesligaerfahrung und Kind der 70iger und 80iger Jahre aus der Nordkurve hat sich kurz ausgekotzt.

Danke fürs zu Ende lesen.

Über Kai 22 Artikel
Einen Tag nach der ersten Mondlandung In Hamm geboren. Erstes Spiel Live: 1976 gegen Nürnberg. Seit den 80igern Jahreskarteninhaber. Pro: Boxer, Meister, Latal, Abi, Fischer, Wilmots, Ebbe, Bordon, Borodjuk, Raul , Böhme, Huub, Neururer, Tedesco, Heidel, G.+K. Eichberg. Contra: VAR, Söldner, Arenatouries und eigene Team Auspfeiffer, Netze vor der Kurve.

1 Kommentar zu Rote Karte für den Videoschiedsrichter

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